Allem sei vorangestellt: Aesop Rock ist nicht A$AP Rocky! Aesop heißt mit bürgerlichem Namen Ian Bavitz, releaste 1999 sein erstes Album und veröffentlicht nun am 29. April sein siebtes Solo-Album, seinen insgesamt zwanzigsten (!) Tonträger.
The Impossible Kid ist ein persönliches und perfekt gespittetes Album, der Beweis, dass im Alter die Musik nicht unbedingt schlechter oder radiotauglicher werden muss. Aesop rappt immer noch straight auf klaren Drums mit gewohnt abwechslungsreichem Flow. Die Beats sind zum Großteil Oldschool, gerne auch mal mit einer Gitarre dazwischen oder einem spacigen Wobbern, was an Beats von Mac Miller aka Larry Fisherman erinnert.
Ganz ohne Drums am Anfang kommt die zweite Single-Auskopplung Blood Sandwich daher. Hier wird die Thematik des Langspielers sehr deutlich; Aesop Rock widmet sich seinem Leben, lässt es Revue passieren, analysiert und resigniert mit positivem Unterton.
Auch Themen wie Depressionen werden angeschnitten, die Beats teilweise ein bisschen düsterer und die Stimme nicht aggressiver, aber sie bekommt mehr Druck. Im Sprachlich-Gewand schleicht er sich durch jegliche Gefühlsregionen – wie das Leben eben so spielt. Hin und wieder passieren dabei wahnsinnige Hooks wie bei Kirby. Im Ganzen flext Rock zwischenzeitlich ordentlich herum, chillt gut gelaunt oder philosophiert über sein Leben. Das Sound-Konzept geht auf, das Album hat einen klaren roten Faden und lässt sich so wunderbar unter großem Genuss durchhören.