Lenovo hat mit den Smart Displays interessante Tablet-Smart-Speaker-Hybrid-Geräte im Portfolio, welche mit Google Assistant Unterstützung daherkommen und einen das alltägliche Leben erleichtern. Lenovo bietet diese Produkte in drei unterschiedlichen Größen an – mit einem 7, 8 oder 10-Zoll Display. Wir haben einige Wochen lang die größte Variante getestet und überprüft, wie sich das Gerät im Alltag schlägt.
Lieferumfang, Hardware & Konnektivität
Unser Testgerät wird in einem der Form des Geräts entsprechend großem Karton geliefert, in dem sich das Display selbst, das Ladekabel und eine kleine Schnellstartanleitung befinden. In den Maßen kommt die 10-Zoll-Variante mit dem Gehäuse auf etwa 17,4 x 31 x 12,5 – 13,6 cm.
Im Inneren treibt ein Qualcomm Snapdragon 624 mit acht Kernen und je 1,8 GHz das Touchscreen-Display an, was im Alltagsgebrauch völlig ausreichend ist. Inhalte werden auf einem 10-Zoll großen IPS-Display in Full-HD-Auflösung mit 1920 x 1200 Pixeln dargestellt. Nicht die besten und schärfsten Werte, aber für ein solches Gerät auch hier im Alltag mehr als ausreichend. Die Helligkeitssteuerung läuft vollautomatisch, insofern ihr das möchtet. Nutzt ihr das Display im Schlafzimmer, so schaltet es sich nachts in einen Nachtmodus und reduziert automatisch die Helligkeit.
Ihr habt übrigens 2 GB RAM zur Verfügung, einen Flash-Speicher von bis zu 4 GB und die Möglichkeit euch via Bluetooth oder per WLAN mit externen Geräten oder eurem Netzwerk zu verbinden. Sonstige Anschlussmöglichkeiten fehlen komplett. Mittels eingebauter Chromecast-Technik habt ihr die Möglichkeit diverse Inhalte über euer Chromebook oder Smartphone auf das Display zu streamen und dieses dann via Sprache zu steuern.
Für den Sprachassistent sind verschiedene Mikrofone verbaut, die eine reibungslose Aufnahme der Stimme ermöglichen. Mittels einer verbauten 5-MP-Kamera sind zudem Videoanrufe mit bis zu 720p möglich. Das haben wir aber nicht getestet, da die Kamera bislang nur den Google-eigenen Dienst Duo unterstützt, wir diesen aber nicht nutzen.
Zur Tonwiedergabe kann das smarte Display auf 2-Zoll-Lautsprecher mit 10 Watt und zwei passive Hochtöner zurückgreifen. Dieses Setup reicht im Alltag völlig aus, etwa in der Küche oder im Arbeitszimmer. Man darf hier jedoch keine soundtechnischen Wunder erleben, beispielsweise fehlt es hier generell am Bass und an den Höhen. Der Sound könnte definitiv druckvoller sein. Das Smart Display ersetzt demnach keine Soundanlage.
Design
Lenovo setzt hier auf eine klare Designlinie und geht hier keine Experimente ein. Die Front des Geräts wird vom Display selbst und vom linksseitig angebrachten Lautsprecher dominiert. Das Display ist von einem breiten schwarzen Rahmen umgeben. Auf der oberen Kante des Gehäuses befindet sich die Lautstärkewippe und ein Knopf, mit dem man das Mikrofon ausschalten kann. An der rechten Kante des Displays ist ein Schieberegler angebracht, mit dem man die eingebaute Kamera verdecken kann. Großartiges Feature! Ansonsten ist die komplette Rückseite mit einem Bambusfurnier eingelassen, was dem ganzen Gerät eine tolle Optik verpasst. Die Stromzufuhr befindet sich im Standfuß auf der Rückseite.
Es ist möglich, dass Display dank verschiedener Gumminoppen sowohl horizontal als auch vertikal aufzustellen. Jedoch lässt sich die vertikale Weise nur für Videoanrufe nutzen. Im Alltag muss das Gerät softwareseitig horizontal verwendet werden.
Einrichtung
Wer bereits Google Home- oder Nest-Geräte zuhause verwendet, der kennt die einfache Einrichtung via Google Home App. Das Gerät muss nur an den Strom angeschlossen werden, schon ist die simple Einrichtung via App möglich. Im Einrichtungsprozess werden so Updates installiert, WIFI-Daten geteilt und man kann erste Dienste konfigurieren (hier vor allem für die Musikwiedergabe). Dieser gesamte Prozess dauert keine zehn Minuten.
Alltagsszenario
Aber wie schlägt sich ein solches Gerät denn jetzt eigentlich im Alltag? Welche Anwendungsfälle gibt es? Aufgrund der Größe des Testgeräts und aufgrund der Größe unseres Nachttischs, eignet sich die 10-Zoll-Variante nur bedingt als smarter Wecker – hier gibt es bessere Produkte. Wir haben das smarte Display vor allem in der Küche genutzt. Hier zeigen sich die Stärken des Geräts.
Timer stellen, YouTube-Tutorials schauen, Musik streamen oder Rezepte vorlesen und anzeigen lassen. Beim Frühstück die Nachrichten anschauen, das Wetter anzeigen lassen oder einen Radiosender aufrufen. Problemlos möglich. Falls vorhanden, kann man auch sein Smart Home mit dem Display steuern und dieses dann quasi als Schaltzentrale nutzen – konnten wir jedoch aufgrund fehlender Möglichkeiten nicht ausprobieren.
Was jedoch dringend nötig ist, ist eine generelle Öffnung und Verbesserung des Systems seitens Google. So ist es aktuell etwa möglich Disney Plus Videoinhalte via Chromecast auf das Display zu streamen, jedoch aber keine Inhalte von Netflix oder Amazon Prime. Es ist auch nicht möglich manuelle Suchen im Internet zu starten und via Browser nach etwas zu recherchieren. Dies geschieht nur per Sprachbefehl. Problematisch werden hier vor allem die Erkennungsschwierigkeiten vom Google Assistant. So werden in etwa falsche Songs von Spotify abgespielt oder die falschen Videos auf YouTube gestartet. Abhilfe schafft hier die Chromecast-Funktion und das eigene Smartphone. Einfacher würde es jedoch anders gehen, wenn manuelle Eingaben via eingeblendeter Tastatur möglich wären.
Alternative Einsatzmöglichkeiten wären jedoch noch das Badezimmer (Hallo Kameraabdeckung!) und der heimische Schreibtisch, wenn man das Display als smarten Assistenten benutzt, um etwa Berechnungen durchführen zu lassen oder sich eine Terminübersicht des Google Kalenders vorlesen und anzeigen zu lassen.
Fazit
Lenovo hat mit den hochwertig verarbeiteten Smart Displays eine tolle Produktkategorie im Portfolio, die das eigene Smart Home mit einem vielseitigen Gerät bereichern. Clevere Funktionen wie etwa die einstellbare Kameraabdeckung oder die Möglichkeit, die Mikrofone auszuschalten runden das Paket ab. Die nahtlose Integration der Software in das Google Universum sind Segen und Fluch zugleich. Die Google Dienste sind zu hundert Prozent aufeinander abgestimmt und ermöglichen reibungslose Synchronisationen über verschiedene Gerätetypen hinweg. Jedoch muss das System auch offen sein. So müssen in etwa auch Videoanrufe via Skype möglich sein und nicht nur über Google Duo oder Videoinhalte von Netflix oder Amazon Prime gestreamt werden können, um nur zwei Beispiele zu nennen. Uns war die 10-Zoll-Variante im Alltag oft zu groß. Wir würden uns daher bei einem Kauf für eine der kleineren 7- oder 8-Zoll-Varianten entscheiden.
Vielen Dank an Lenovo für die Bereitstellung des Testgeräts