Hätte ich vor 10 Jahren dem damals 20-jährigen Olson Rough erzählt, dass er mit seiner musikalischen Entwicklung – irgendwo zwischen cheesiger Pop-Sound-Ästhetik, die ganz schnell peinlich wirken kann und echtem Künstlertum, dessen Musik nicht nur auf der richtigen Seite der Kitsch-Grenze verharrt, sondern uns grandiose Augenblicke beschert – einmal die Rapgemüter spalten wird, würde er wohl laut loslachen.
Video: Olson – „Apollo“
Vier Jahre nach seinem Debütalbum „Ballonherz“, das mit seiner Mischung aus romantisch-melancholischer Rap- und Popmusik für etwaige Meinungsverschiedenheiten gesorgt hat, ist Deutschrap wohl weitaus offener für alles, was sich ausserhalb der bekannten Hip Hop-Kreisen bewegt, und Olson’s Verwandlung vom ersten zum zweiten Album wirkt nicht mehr so als wäre er einmal durch Hipster-Zauberkugel gegangen. Wie beim Weg zu seinem Debüt.
Ganz im Gegenteil, „Apollo“, der erste kleine Appetizer aus seinem kommenden Album „Oh Wow“ (VÖ: 24.08.) steht in einer direkten Verbindung mit dem, was er in den letzten vier Jahren so veröffentlicht hat. Der Sound ist weiterhin melancholisch und Olson umreisst das Gefühl einer rastlosen und nie zufriedenen Generation. Nur mit weniger Hollywood, aber dafür mit mehr Berliner sentimentaler Unbeschwertheit. (Prince Charles sei Dank!)
Liest man sich durch die Credits kann man sagen, dass Olson sich wohl die Richtigen an seine Seite geholt hat: 50/50 Berlin GmbH, Max Mostley, Lex Barkley, 27_bucks… Der 24. August kann kommen!