Zack ist schon wieder Weihnachten. Und auch 2018 ist quasi schon (nicht-vorhandener) Schnee von gestern. Zeit für Jahresrückblicke. Alle Jahre wieder schneidet sich gefühlt der gesamte Feuilleton die verschiedensten Listen und Kategorien aus den Rippen, nur damit am Ende niemand mit deiner Wahl „D’accord“ geht. Deswegen halten wir es kurz, spontan und kratzen etwas an der Oberfläche um euren persönlichen Jahresrückblick (im Kopf) anzustossen.
Nichtsdestotrotz haben wir uns jeden Sonntag die Frage gestellt: „Was ist der Track der Woche?“ So objektiv es ging. Alle Antworten haben wir in unserer Playlist „Best Of: Deutschrap-Jahr 2018“ gesammelt. So passen wir wenigstens ein bisschen in das Raster von obligatorischen Jahresrückblicken.
Playlist „Best Of: Deutschrap-Jahr 2018“
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So war 2018 für den RapBLOKK
Bettina
Ich weiß garnicht wo ich beginnen soll, so viel passiert dieses Jahr, kleiner Sidefact am Rande, K.I.Z. und Friends nennt sich jetzt VSK, und ist immer noch besser als 187 Straßenbande.
Leider endete Rap am Mittwoch wegen Judenfeindlichkeit, doch der VBT User Vote wertet im letzten Battle nur die besten MCs ins Viertelfinale, und die RBA feiert wenn Peat auf seine eigenen Beats, lustige Parts kickt und seinen Comedyrap Gegner Brain damit disst.
Julien bloggt über das Finale des JBB, dass Timatic den Kuchen an die Enten verfüttert und somit gegen den Duck-King Endgegner im Endbattle steht.
Und was keiner mehr erwartet hat, nach dem Machine Gun Kelly Diss, droppt Eminem das „Kamikaze“-Album, wo er nicht nur ihn, sondern auch sein eigenes letztes Album fickt.
(Kurze Anekdote am Ende was in Österreich so so passiert: Moneyboy droppt ein Album und keinen interessierts.)
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Top 3
Lance Butters – „Angst“
Dero and Klumzy – „For The Record“
Juse Ju – „Shibuya Crossing“
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Flop 3
Left Boy – „Ferdinand“
Kaas – „Zucker“ EP
Money Boy – „Mann unter Feuer“
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Dennis
So schnell geht das und wieder ist ein Jahr vorbei. Mit 2018 geht ein Jahr voller Deutschrap-Rekorde zu Ende. Deutschrap war in diesem Jahr gefühlt so groß wie nie zuvor. Dauerplatzierungen in den Charts, Streamingerfolge wie vom Fließband, ein Hit hat den nächsten gejagt. Aber trotz der Rekorde und (kommerziellen) Erfolge hat Deutschrap im Jahr 2018 ein richtig dickes Problem. Alles klingt gleich. Jeder macht Afrotrap oder versucht sich zumindest daran. Modus Mio ist das Stichwort. Alle haben dieselben hochwertig produzierten Lagerhallen-Drohnenshot-Videos und die Deutschrap-Uniform des Jahres ist ein PSG-Trikot, Pusher-Bag und Bucket Hat.
Um es frei nach Fatoni zu sagen: “Come on, das geht auch klüger.” Für 2019 wünsche ich mir mehr Mut zur Extravaganz. Ich möchte, dass sich deutsche Rapper von gängigen Konventionen loslösen und keinen Afrotrap mehr produzieren, auch wenn das heißen mag, dass der finanzielle Erfolg ein wenig länger warten muss. Alles klingt gleich und sieht gleich aus – das muss sich 2019 ganz schnell ändern. Denn dann höre ich gerne wieder Deutschrap, so aber nicht!
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Top 3
1. #DALI von Visa Vie
2. VSK – Wo die wilden Kerle flowen
3. Tom Misch – Geography[/column]
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Flop 3
1. Echo 2018
2. JAW – Die Unerträgliche Dreistigkeit des Seins
3. Deutsch(t)rap[/column]
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Gilbert
Eigentlich wie jedes andere Jahr auch, oder? Gefühlt war es das erste Jahr, indem das Album- vom Single-Business komplett abgelöst wurde und sich all das total „normal“ anfühlt. Auch bei mir. Nachdem ich mir eingestanden habe, dass ich doch ein Kommerzschwein bin und auf die Hits (sowie den Gossip) stehe, ist kaum eine Woche vergangen in der ich nicht mind. einen krassen neuen Ohrwurm hatte. Hinzukamen eine Handvoll guter Alben. Dementsprechend gelassen kann ich über die paar Enttäuschungen hinwegsehen. Gut wars.
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Top 3
1. DLTLLY und allgemein deutscher Livebattlerap
2. „Tones“ von Teesy
3. Die Flut an Fler- und/oder Manuellsen-Interviews #DerDiisch[/column]
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Flop 3
1. „1982“ ist nicht das allerbeste Rap(!)-Album aller Zeiten
2. Capital Bra: Quantität anstatt Qualität
3. Zu viele gute Rapper, die persönlich zu interessant sind.[/column]
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Kristin
… beim Überblicken meiner Top 3 – Releases stellte ich fest, dass ich in den vergangenen Monaten vorrangig Veröffentlichungen aus den beiden vorigen Jahren pumpte – ein bildhafter Abriss meines Erlebens des Jahres 2018(7!).
Zumindest lichtete sich endlich dieser elende Cloudrap-Hype…. Im Gegenzug dazu eroberte dieser neumodische Trap-Einheitsbrei den deutschen Musikmarkt. Deutschrap dominierte zusehends relevante Chartplatzierungen und ergatterte sich eine fragwürdige mediale Gewichtigkeit. Für mich persönlich ist dies eine recht bedauerlicherweise Tendenz, da ich Acts, wie Capital Bra, RAF Camora, Bausa etc. nicht als sonderlich repräsentativ für Deutschrap als solches erachte.
Demgegenüber steht, dass diese Szene durch den zunehmenden medialen Fokus eine tragfähige Stimme erhielt und beispielsweise mit initiierten Events wie “Wir sind mehr” ein innenpolitisches Statement setzen konnte – und gehört wurde.
Summa Summarum war 2018 für mich aber auch ein Jahr, in dem ich unzählige bereits etablierte Acts für mich neu entdeckte und aufgrund ihres Outputs vielfach positiv überrascht wurde: Juse Ju, Antifuchs, Cro, uvm.
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Top 3
1. Samy Deluxe – „SaMTV Unplugged“ (… ist so ein ideelles Ding)
2. VSK – „Wo die wilden Kerle flowen“
3. #wirsindmehr[/column]
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Flop 3
1. Afro-Trap / Autotune-Gedöns
2. Schwesta Ewa – „Aywa“
3. Auftritt von Campino bei der ECHO-Verleihung[/column]
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Lukas
2018 war für mich ein Jahr des Perfektionierens und des Ruinierens in einem. Auf der einen Seite hat sich der Trap sich völlig im Dancehall-Film a la Afro Trap oder dem Autotune/Overdose-Grind verfahren und es gab mehr unnötige Releases als man zählen kann, leider am Besten mit der einst so großen Sound-Hoffnung Bausa zu beschreiben. Auf der Anderen Seite konnten sich Leute wie die immer.ready-Gang zum Beispiel endlich soundtechnisch finden. Es wurde viel gut produziert und die Texte wurden häufig leider hinten angestellt, wennauch Tretti und morten zum Beispiel die Qualität halten konnten. Es war auch ein Jahr der überraschend(gut)en Comebacks, wie beispielsweise Eminem, JAW, Fatal (Big Toe) und Cro. Auch die fünf Kanye-Produktionen waren ein Höhepunkt des Rap-Jahres. Es war außerdem leider wieder kein Jahr in dem “Planet Al” releast wurde, aber dafür eins in der sich die Szene wieder umso mehr um die Szene prügelt, wer ist real und wer darf welchen Sound adaptieren und eventuell auch besser machen?
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Top 3
1. Galv & S. Fidelity – „Shigeo“
2. $UICIDEBOY$ – „I Want To Die In New Orleans“
3. Mauli – „Autismus & Autotune“[/column]
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Flop 3
1. 257ers (R.I.P. Selfmade)
2. Bausa
3. Rin – „Planet Megatron“ (außer „Avirex“ war da nix mega, geschweige denn ein Planet)[/column]
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[…] dem Buckel, viel schönes dabei hat. Sei es einfach gute Musik wie Teesy; die Tatsache, dass die aktuellen Trends qualitativ auch besser wurde und dadurch auch viel in meiner Playlist und iPhone gelandet ist, aber auch traditionell […]