Your Favourites in 2020 mit Lina Burghausen (Mona Lina)

In unserem neuen Format werden Artists & Personen aus der Musikbranche nach ihren ganz persönlichen Highlights aus dem Jahr 2020 gefragt. Was wurde am meisten gehört? Was waren die Lieblingsreleases? Wer hat ein neues Corona-Hobby? Das erfahrt ihr hier, ab sofort den gesamten Dezember lang!

Im zweiten Teil der Reihe haben wir die Musikpromoterin, Musikjournalistin (mit Auszeichnung!) und 365XX-Labelbetreiberin Lina Burghausen aka Mona Lina zu Gast. In unserem Rückblick lässt Lina das verrückte Jahr 2020 Revue passieren und verrät ihre musikalischen Highlights 2020. Ihr wollt mit Lina zusammenarbeiten? Checkt ihre Webseite aus.

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…meistgehörter Artist – national
Ganz klar, Die P. Zum einen bin ich ein unfassbarer Fan ihrer Musik. Zum anderen ist mein überdurchschnittlicher Die P-Konsum auch arbeitsbedingt: Da sie auf meinem Label gesignt ist, liefen ihre EP „Tape“ und ihr kommendes Album „3,14“ schon in der Rohversion auf Dauerschleife – da sind die ganzen Korrekturschleifen vom Mixing und Mastering noch gar nicht eingerechnet. Aber: Ich flashe beide Releases noch immer.

…meistgehörter Artist – international
Laut Spotify war das bei mir wohl Princess Nokia. Da ich aber Musik eher über Vinyl oder meinen prähistorischen iPod Classic höre, kann ich es leider nicht empirisch belegen. Vermutlich waren es CHIKA, Alicia Keys, TrueMendous oder Alyona Alyona.

…Neuentdeckung
Das ist wirklich wahnsinnig schwer, da nur einen Namen zu nennen. Allein durch 365 Female MCs entdecke ich so oft Künstlerinnen, bei denen ich mich frage, wie ich jemals ohne sie leben konnte. Aktuell flashe ich die französische Künstlerin Sally und das britische R&B-Duo The KTNA.

…Top 3 Singles

CHIKA – Balencies
Mit Mehrstimmigkeit hat man mich schnell (Hallo, Chor-Vergangenheit), mit CHIKA sowieso. „Balencies“ ist für mich einer der besten Tracks des Jahres und diese Frau soll ihren verdammten Grammy kriegen.

Die P – Hood53
Kennst du das, wenn du in der Bahn sitzt, einen Track hörst, den noch niemand kennt, und du versucht bist, super laut mitzusingen? So ging es mir, als ich „Hood53“ das erste Mal gehört habe. Nur Liebe für die Queen Latifah-Referenz.

Yetundey – April April
Kennst du das, wenn du in der Bahn sitzt, einen Track hörst, den noch niemand kennt, und dir spontan die Tränen kommen? Ich bin in diesem Jahr wirklich nicht oft Zug gefahren, aber offenbar habe ich jeweils sehr krasse Musik der Künstlerinnen, mit denen ich arbeiten darf, gehört. „April April“ ist einfach auf allen Ebenen ganz großes Songwriting-Kino.

…Top 3 Veröffentlichungen (Alben / EP’s / Mixtape)

Die P – Tape
Ja, gut, vielleicht ist das erste Release auf dem eigenen Label ein bisschen emotional vorbelastet und deshalb automatisch das absolute Lieblings-Release. Vielleicht ist „Tape“ aber einfach auch die dopeste Deutschrap-GoldenEra-Revival-EP seit langem. Konzentrierte Dopeness auf fünf Songs.

CHIKA – Industry Games
Dieses Release macht mich sehr glücklich. Zum einen weil ich CHIKA schon seit 2018 verfolge und ihre Entwicklung völlig irre finde. Zum anderen weil sie mit „Industry Games“ alles richtig gemacht hat – die perfekte Kombo aus phantastischen Instrumentals, Message, Pop-Appeal und Sperrigkeit. Das Ding werde ich auch in 20 Jahren noch gut finden.

Taby Pilgrim – Pilgerreise
Taby Pilgrim ist auch so eine Entdeckung des Jahres. Kein Plan was euer Problem ist, dass noch nicht jeder und sein Sohn Taby-Fan ist. Ihre Rap-Skills setzen Maßstäbe. Ihre Rülps-Skills auch.

…Podcast
Ich muss gestehen: Ich komme viel zu selten dazu, Podcasts zu hören, daher habe ich nicht den einen Lieblingspodcasts. Gerne höre ich Miriam Davoudvandis „Danke, gut“, den Machiavelli und den Deine Homegirls Podcast und den Raketerei-Podcast.

…Film
Hi, ich bin’s, euer größter Film- und Serienmuffel überhaupt. Auch wenn ich in diesem Jahr ungefähr viermal so viele Filme und Serien geschaut habe wie in meinem ganzen vorherigen Leben. Einen Songtext kann ich mir oft schon nach dem ersten Hören merken – Filme und Serien habe ich oft sofort wieder vergessen. Deshalb empfehle ich an dieser Stelle einfach nochmal „Roxanne Roxanne“ auf Netflix. Solltet ihr es noch nicht gesehen haben, dankt mir später.

…Serie
The Handmaid’s Tale. Auch wenn ich eigentlich zu sensibel für den Scheiß bin. Es ist eine grandiose Serie, die mich völlig fertig macht.

…neues Hobby durch Corona
Alte MTV-Serien auf YouTube suchten und den 2000er-Dismissed-Flavor-of-Love-Cringe voll ausleben.

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Beitragsbild von Vanessa Seifert